Hochwassereinsatz in Mold vom 02.07.2009 bis 04.07.2009

 

Nach einem heftigen Gewitter am 02.07. gegen 17.30 begann der Molder Bach zuerst im Oberort geringfügig über die Ufer zu treten. Daß dies der Auftakt zum größten Feuerwehreinsatz in der Molder Geschichte war, ahnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand...
Nach einer telefonischen Alarmierung rückten wir mit dem KRF und 3 Mann aus. In zwei Einfamilienhäuser waren geringe Wassermengen im Kellerbereich abzupumpen. Beim Eintreffen heulte auch schon die Sirene und wir wurden zur Unterstützung bei Auspumparbeiten nach Horn alarmiert. Dort wurde ein Keller ausgepumpt. Da sich die Lage in Mold zuzuspitzen begann wurde die eigene Mannschaft aus Horn zurückbeordert und zusätzlich die FF Stockern und Mörtersdorf zu Unterstützung angefordert.
Die Keller im Oberort wurden mit Sandsäcken gesichert und ausgepumpt, die Lage am Unterlauf des Baches beobacht. Im Unterort begann sich ein See zu bilden, vorerst ohne weitere Probleme zu verursachen. Da sich die Lage zu entspannen begann, wurde die FF Stockern zur Unterstützung nach Horn und die FF Mörtersdorf nach Hause geschickt.
Gegen 21.00 Uhr meldete siche eine Bewohnerin aus dem Unterort und meldete Wasser in ihrem Keller. Es wurde nun begonnen, mit einer Pumpe im Keller, sowie mit einer UWP und einer TS im Garten das Wasser abzupumpen. Der Öltank wurde ebenfalls gesichert. Da der Wasserspiegel weiter stieg und die TS (Bj 1956!) mit einem technischen defekt ausfiel, wurde die FF Zaingrub zur Unterstützung angefordert. Die Auspumparbeiten dauerten bis ca. 6.00 Uhr früh.
 

Nach einem neuerlichen Gewitter am 03.07. wurde gegen 16.30 wieder Hochwasseralarm ausgelöst. Diesmal waren die Überflutungen wesentlich massiver. Im Oberort wurden wieder zwei Keller überschwemmt. Der Kinderspielplatz beim Freibad wurde komplett überschwemmt und das Wasser schoß vor der Volksschule auf die Straße und Überflutete diese. Da der Damm des Baches bereits vom Vortag sehr aufgeweicht war, hielt er der neuerlichen Flut nur mehr schlecht stand. Auf mehreren Stellen wurde er überspült und brach schließlich auf einer Breite von ca. 6 Metern und setzte kontinuierlich den Unterort unter Wasser. Da die gefährdeten Stellen des Dammes teilweise nur schlecht zuänglich waren und die angrenzenden Wiesen und Felder bereits sehr sumpfig waren erschwerte dies die Sicherungsarbeiten zusätzlich. Es wurde versucht, so viele Stellen wie möglich mit Sandsäcken zu sichern und die betroffenen Keller so gut als möglich zu schützen. Auch die Ortsbevölkerung unterstützte die Einsatzkräfte zahlreich beim Füllen der Sandsäcke und bei der Verpflegung. Nach Alarmierung um 19.00 Uhr waren die Feuerwehren Rosenburg, Mörtersdorf, Zaingrub, Horn und Gars in Mold zur Unterstützung eingetroffen. Auch die Großpumpanlage der FF Horn wurde eingesetzt.
 
Da weitere Gewitter prognostiziert wurden, wurde am Samstag (04.07.2009) weitere Einsatzkräfte zur Unterstütung angefordert. Darunter auch zwei KHD-Züge aus Waidhofen und Hollabrunn. Innsgesamt wurden von 38 Feuerwehren ca. 40.000 Sandsäcke gefüllt und zur Sicherung des Dammes verwendet. Der geplante Einsatz von Hubschraubern zum Transport der Sandsäcke stellte sich als wenig zielfürend heraus und so wurde ein befestigter Weg entlang des Gefährdeten Dammes angelegt, um die Sandsäcke möglichst effizient an Ort und Stelle zu bringen.

Landtagsabgeordneter Jürgen Maier, Bezirkshauptmann Mag. Johannes Kranner, Mag. Claudia Steininger-Gurnhofer von der Bezirkshauptmannschaft Horn und Dipl.-Ing. Erich Jöbstl von der Wasserrechtsbehörde verschafften sich am Freitag vor Ort einen Überblick über die Lage. Am Samstag waren LBD Josef Buchta und Landesrat Stephan Pernkopf, sowie Militärkommandant Generalmajor Johann Culik und Raiffeisen Generaldirektor Erwin Hameseder vor Ort und überzeugten sich von der Arbeit der Feuerwehren.
 
Insgesammt waren 32 Feuerwehren mit 43 Fahrzeugen und 339 Mann aus dem Bezirk Horn, sowie 2 KHD Züge aus dem Bezirk Hollabrunn und Waidhofen / Thaya in Mold im Einsatz.
Es wurden 13 Stromaggregate, 13 Tragkraftspritzen, 2 Großpumpanlagen und 14 Unterwasserpumpen eingesetzt und ca. 30.000 Sandsäcke gefüllt um den Damm zu befestigen.
 
Ein herzliches Dankeschön an ALLE Helfer!